Die Agatha-Anleitung (Kaufmuster über Ravelry) ist sehr ausführlich geschrieben und die charts sind fehlerfrei. Und dennoch: Einfach war dieses Tuch nicht zu stricken! Das Muster ist ungewöhnlich. Jedenfalls anders, als die anderen Tücher, die ich bisher gestrickt habe. Insbesondere der Anfang hat es in sich. Solange man das Muster noch nicht erkennen kann und nicht geübt ist mit rechts und links geneigten Zunahmen, braucht man schon die volle Konzentration.
In ungespanntem Zustand sieht man ein interessantes Relief.
Im Gegensatz zu vielen anderen Tüchern ist hier die Borte der einfachste Part.
Auch die Form des fertigen Tuches ist ungewöhnlich. Durch mehr Zunahmen am Rand als üblich ergibt sich kein Dreieck, sondern die Katheten bekommen mehr Weite . Das kommt der Passform zu Gute: Die Spannweite nimmt ebenfalls überdimensional zu, was den Tragekomfort sehr erhöht. Man hat längere Zipfel zur Verfügung, die man sich dekorativ um den Hals drapieren kann.
Wie schon beim „Lily of the Valley Shawl“ habe ich auch hier Drops Garnstudio Alpaca verwendet, allerdings nur mit Nadeln 3.75 gestrickt, da die Designerin „more density“ empfiehlt. Dank dieser Dichte und der Farbe hellbraun ist ein sehr alltagstaugliches Tuch entstanden.
Übrigens fiel diese Wolle nicht wie ihre weiße Schwester durch sehr unangenehmen Geruch in nassem Zustand auf! Komisch, oder? Verbraucht habe ich genau 3 Knäuele, was 540 Metern entspricht. Die Spannweite beträgt 180 cm, die Höhe 80 cm.
Wenn es nicht so anstrengend wäre, würde ich mir dieses tolle Tuch ja glatt nochmal in einer anderen Farbe stricken!