Echt jetzt! Was G.E.S.T.R.I.C.K.T! Und zwar Socken, jawoll! Ich gebe zu: Das war eine schwere Geburt.
Bei Ravelry hatte ich tolle Zopfsocken entdeckt; sie wurden umgehend und voller Tatendrang angeschlagen. Nüchterne Erkenntnis: Sieht mit 4-fach Sockenwolle blöd aus, 6-fach SoWo muss her, damit der schöne Zopf plastischer wirkt. Gar nicht so einfach, in der ländlichen Idylle im Sommer dicke SoWo zu kaufen! Bestellen ging in diesem Falle gar nicht, es sollte doch SOFORT losgehen.
Im Bastelladen führt man Rödelgarne, sogar in Ingrid-grau, herrlich! Null Erfahrung mit 6-fach Garn wurde durch gute Kenntnis des „ich weiß ja, wo es steht“ ausgeglichen, wobei das „es“ in diese Falle die Regia Sockengrößentabelle war. Also die vorgegebene Maschenzahl angeschlagen und flugs ein paar Runden gestrickt. „Sieht ganz schön eng aus“-hach, manchmal habe ich aber auch immer negative Gedanken…Erste Anprobe: Geht definitiv nicht über die Ferse zu ziehen. Mmmhhh. Ach ja, ist ja ein Zopfmuster, die Dehnbarkeit wird dramatisch reduziert-ist ja nicht so, dass ich das zum ersten Mal gehört hätte…

Gefühlte 100 Versuche später lässt die Freude an den tollen Socken merklich nach und versiegt schließlich ganz. Und Notizen hatte ich natürlich genau null gemacht.
Der Wiedereinstieg war zur Strafe richtig blöd, ich wusste rein gar nichts mehr. Wieviele Maschen waren es eigentlich ursprünglich gewesen? In welcher Runde des Charts geht es weiter?

Langer Rede, kurzer Sinn: Sie sind doch noch fertig geworden und es sind mit die tollsten Socken, die ich je gestrickt habe! Von der einen Seite sind sie nur gerippt, aber jeweils außen am Fußrand läuft der spektakuläre Zopf.


Der Zopf ist nicht wirklich schwer zu stricken, hat mich aber viele Nerven gekostet. Ich konnte ihn nämlich nicht auswendig stricken, sondern brauchte immer den chart daneben. Und wegen der langen Pausen rutschten die Magnetstreifen dann irgendwann lustig auf der Strickschrift rum und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Fazit: Es wird bei diesem einen Paar bleiben. Ich steh‘ ja mehr auf Muster, die super einfach zu stricken sind und die trotzdem viel hermachen.

Am Spickel habe ich mal was Neues ausprobiert. Normalerweise strickt man ja immer die 3.letzte mit der vorletzten Masche zusammen und auf der anderen Seite ssk mit der 2. und 3. Masche. Ich habe hier mal ausprobiert, wie es aussieht, wenn man die Abnahmen mit der vorletzten und allerletzten Masche bzw. der ersten und zweiten Masche arbeitet: Gefällt mir besser, ist viel unauffälliger und wird ab sofort immer so gemacht. An der Spitze bin ich genauso vorgegangen, bin mir aber nicht sicher, ob ich das schöner finde. Was meint ihr?

Die Rödel 6-fach Wolle fühlt sich sensationell kuschelig an. Man hat den Eindruck, es wäre Alpaka enthalten. Hat jemand Erfahrung mit der Haltbarkeit? Pillt die?
Das Sockenmodell nennt sich „Merenkulkija“ und die Anleitung gibt es kostenlos hier. Im Gegensatz zur Originalanleitung habe ich die Rippen über den ganzen Socken fortgeführt und finde diesen zusätzlichen rustikalen touch super.
Man liest sich!
Ingrid
PS: Tausend (nein: zehntausend!) Dank) gehen an Anett von Fadenstille, die mir geduldig erklärt hat, wie ich meine Fotos wieder in Iphoto importiere und dann wie gewohnt weiter bearbeiten kann. Herrlich!
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