Schwarzer Hamster? Das klingt nach einem neuen Haustier bei den H.’s, oder?
Unsere bisherige Haustierkarriere ist schnell erzählt: Als unsere Kinder in dem Alter waren, in dem alle Kinder einen Hund möchten, waren wir froh, dieses Begehren in eine Katze umlenken zu können. Die Selbstständigkeit einer Katze versprach uns mehr Unabhängigkeit und so zog eines Tages Katzenkind Lucy bei uns ein.
Lucy war und blieb SEHR unabhängig: Sie schätze es gar nicht, angefasst zu werden und tat ihren Unmut darüber gern durch unvermitteltes Beißen und Kratzen kund. Überhaupt verstand sie es vortrefflich, ihr Missfallen zum Ausdruck zu bringen.
Eines Nachts stand mein gepackter Koffer geöffnet auf dem Flur, um kurz vor der Abfahrt zum Flughafen noch die Kulturtasche aufzunehmen. Lucy fand das Verreisen der Mitbewohner nie lustig und pieselte doch tatsächlich nachts auf meinen Polo-Stapel im Koffer! Hallo? Golfurlaub ohne Polohemden??
Aus leicht verständlichen Gründen wurde das Entflohen unserer Mitbewohnerin immer seltener und seltener. Bis eines Tages die Flöhe in unserem Haus die Regentschaft übernahmen…überall, jawohl…überall. Falls jetzt jemand nichts mehr mit mir zu tun haben möchte: Die Story ist viele Jahre her und der Kammerjäger hat ganze Arbeit geleistet. Sämtliche Oberflächen des Hauses wurden mit Fettsäuren besprüht, sogar die Polstermöbel und die Betten. 14 Tage darf man dann nicht wischen, es riecht wie altes Fett in der Pommesbude.
Aber jetzt zum Thema, wo waren wir? Ach ja: Schwarzer Hamster. Der Hamster ist glücklicherweise keine Haustier, sondern der Name eines Brotrezeptes von Bäcker Süpke. Die Angaben dort sind aber nur was für Spezialisten und kein richtiges Rezept.
Überarbeitet und für die Allgemeinheit aufbereitet wurden Bäcker Süpkes Angaben von Marla und hier veröffentlicht.
Genau dieses Rezept sollte es sein für mein erstes Sauerteigbrot und was soll ich sagen? Schon wieder Anfängerglück, es ist super gelungen! Es enthält sehr viele Körner und ist für meinen Geschmack richtig aufwändig in der Zubereitung. Sauerteig ansetzen, 16 Stunden bei 28 Grad stehen lassen. Dazu werden ganze Roggen- und Dinkelkörner als sogenanntes Kochstück 30 Minuten gekocht und dann über Nacht kalt gestellt. Die Kürbis-, Sesam-, Sonnenblumen- und Leinsamenkerne werden zunächst geröstet und dann ebenfalls über Nacht in Wasser eingeweicht (Quellstück) .
Am nächsten Tag kommen alle 3 Teile im Brotteig zusammen und werden nach Teilruhe und Stückgare schließlich mit Schwaden im Ofen bei 250 Grad mit fallender Temperatur gebacken. Ofentrieb gab es leider gar nicht mehr, vielleicht hatte mein Brot schon Übergare? So ist das eben ohne Erfahrung; selbige werde ich sammeln!
Roggenbrote soll man erst nach 24 Stunden anschneiden. Nee, also beim besten Willen kann ich mit so viel Geduld nicht aufwarten! Immerhin war mein Brot beim Anschnitt schon abgekühlt-also fast jedenfalls. Sieht doch prima aus! Schöne Porung zwischen den vielen Körnern, super!
Probieren muss Frau das Brot natürlich auch umgehend: Köstlich! Sieht lecker aus, näch?
Wem der Aufwand zu hoch ist, dem empfehle ich mein schnelles Hefebrot, das ich bereits 2013 hier im blog veröffentlicht habe und das so aussieht:
Euch allen eine schöne Woche, man liest sich!