Die Mühe einer Maschenprobe lohnt sich, wie wir gleich sehen werden!
Nach diesen Berechnungen habe ich meine Strickerei gestartet. Sobald die Raglannaht in etwa die Hälfte der anvisierten Länge erreicht hat, mache ich immer eine Zwischenmessung und kontrolliere, ob praktisch das eintritt, was ich mir theoretisch überlegt habe.
Hier war klar, dass ich die anvisierte Maschenzahl für den Ärmel nicht ganz erreichen werde, wenn ich weiterhin abwechselnd in jeder 2. und 4. Reihe zunehme. Also wurde ab sofort in jeder 2. Reihe bds. eine M. zugenommen. Mit der zu erwartenden Weite für Vorder- und Rückenteil war ich zufrieden.
Sobald die Raglannaht 26 cm Länge erreicht hat, werden die Ärmel stillgelegt und nun die Rumpfweite erneut gemessen. Hier ist jetzt viel Platz für Anpassungen: Es macht nichts, wenn 10cm Weite fehlen, man nimmt die Maschen dann jetzt unter den Armen zu.
Der Vergleich mit einer gut passenden gekauften Jacke zeigt: Kommt doch ganz gut hin.
Damit sind die Berechnungen auch schon durch, ab jetzt werden Anpassungen nur noch nach Anprobe vorgenommen. Körper zu eng? Im Bereich der fiktiven Seitennaht hin und wieder Maschen zunehmen. Taillierung gewünscht? Richtig: Es müssen Maschen abgenommen werden, entweder im Bereich der Seitennaht oder rechts und links der hinteren Mitte.
RVO Stricken ist so stressfrei! Wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, braucht man nie wieder eine Strickanleitung, ist das nicht wunderbar?
Wer noch gar keine Erfahrung mit dem Top-down Stricken hat, findet hier mein RVO-Tutorial.