Die Pilzsaison hat begonnen, habt ihr es schon bemerkt? Heute wurden wir erstmals fündig in diesem Jahr und bei diesem traumhaften Herbstwetter kann ich mir kaum etwas schöneres vorstellen als durch den Wald zu streifen und nach den Köstlichkeiten am Boden Ausschau zu halten.
Heute haben wir fast ausschließlich Goldröhrlinge gefunden. Die sind auch für Pilzanfänger leicht zu erkennen und das Beste: Wenn man ein paar Dinge beachtet, gibt es keine Verwechselungsgefahr.
So sehen sie an Ort und Stelle aus:
Sie sind auffallend gelb-orange, kommen meist in Gruppen vor (sehr nett von ihnen, gell?), haben eine feuchte bis schleimige Oberfläche, wachsen stets in der Nähe von Lärchen, gehören zu den Röhrlingen und haben am Stiel einen Ring. Nun fragt sich sicher der ein oder andere, was denn Röhrlinge sind. Röhrlinge haben an der Kopfunterseite keine Lamellen wie z.B. die Champignions, sondern man blickt dort auf eine Art feinen Schwamm. Bei den Röhrlingen gibt es übrigens keine tödlich giftigen Pilze!
Auf dem folgenden Bild sieht man, wie der Ring am oberen Stieldrittel entsteht: Beim jungen Pilz ist der Hut in einer Haut verpackt. Sobald der Hut größer wird, reißt die Haut ein und die Reste davon bleiben am oberen Stiel hängen.
Zum Vergleich hier an anderer Pilz, den man aus der Ferne wegen seiner Farbe vielleicht für einen Goldröhrling halten könnte. Aber: Er trägt Lamellen auf der Unterseite, die als Leisten Richtung Stiel laufen. HÄNDE WEG!
Wir fassen zusammen, für den Goldröhrling sind folgende Eigenschaften charakteristisch:
- Gelbe Farbe
- schleimige Oberfläche
- Röhrenpilz
- wächst in der Nähe von Lärchen
- der Stiel ist beringt
Wenn man das beachtet, ist ein Verwechselung ausgeschlossen. Trotzdem sollte man als Pilzanfänger zunächst immer einen „alten Hasen“ dabei haben oder zumindest nachfragen, wenn man sich unsicher ist. Es empfiehlt sich, anfangs nur 1 oder 2 Pilzarten zu sammeln, die man sicher erkennt. Hilfreich beim Erweitern des Repertoires sind Pilzbestimmungsbücher, von denen es z.B. hier bei Amazon ein schöne Auswahl gibt. Auf dem Smartphone gefällt mir der Pilzführer Pro-Nature Mobile sehr gut. Da kann man im Wald mal schnell das Handy ziehen und sich die Charakteristika eines Pilzes noch einmal vergegenwärtigen oder sich auch diverse Fotos des Pilzes anschauen. Sehr gut gemachte App!
Zuhause geht’s dann ans Pilze putzen; das ist eine recht mühselige Arbeit bei den Goldröhrlingen. Wegen des Schleimes auf dem Hut kleben dort Gräser, Blätter, Moos und Lärchennadeln fest und können oft nur mit Hilfe von Wasser entfernt werden. Die linke Hälfte muss noch geputzt werden, die rechte Hälfte wird noch einmal gewaschen, dann klein geschnitten und kann dann in die Pfanne.
Ich wünsche allen Leserinnen ein tolles, sonniges Herbstwochenende. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, nach Pilzen Ausschau zu halten?
Hier geht es zum 2. Teil der Pilz-Serie. (Maronen Röhrling)
Man liest sich!
Ingrid
Bei uns gab es auch als erste Pilzmahlzeit in diesem Jahr Pasta mit Goldröhrlingen in Sahnesauce. 😉 Allerdings heißen die Pilze hier Butterpilze. Und JAAAAA – wenn man das Putzen dieser Pilze hinter sich hat, kann man sich freuen. Mir reicht da wirklich eine Zwei-Personen-Mahlzeit.
Guten Appetit und liebe Grüße
Jana.
Das find ich jetzt aber einen tollen Eintrag… Ich stehe oft im Wald vor Pilzen und weiss trotz Buch nicht so recht… Aber jetzt mit dieser Anleitung… Auf gehts… Dankeschön
Regula
Mhhhh – die sehen auch lecker aus. Wir waren gestern auch im Wald, allerdings gabs da „nur“ Steinpilze und ganz viele Pfifferlinge – wir haben so viele Steinpilze gesammelt, daß sie nun hier zum Trocknen ausliegen.
einen schönen Sonntag
liebe Grüße
Tina
mmhhh sieht so lecker aus! Mein Mann hat auch diese App Pilzführer PRO und die ist einfach super praktisch, auch für mich- ich habe keinen Smartphone – aber auch für meinen Sohn, der so in der Natur interessiert ist! Die App erhählt umfassende Infos und Bilder, zurzeit organisieren die App Entwickler einen Gewinnspiel, man kann andere Natur-Apps von den gewinnen u.a Preise.
[…] “Pilze suchen für Anfänger Teil 1” aus dem letzten Herbst ist im Moment einer der meist geklickten Artikel in meinem blog. Da scheint Bedarf zu bestehen! In Folge 1 ging es um den Goldröhrling, heute stelle ich euch den Maronen-Röhrling vor. […]
[…] oftmals gebogenen Stiel ist auf den unteren 2/3 dunkelrot gefärbt. Natürlich ist es (wie auch in Teil 1 der Goldröhrling und in Teil 2 die Marone) ein Röhrling, weil, wir erinnern uns: Es gibt keine tödlich giftigen […]
Bin durch Zufall auf deinen Blog gekommen und erfreut wie du die Pilze so geau beschreiben kannst. Nur der Satzt: bei den Röhrenpilzen gibt es keine tötlich giftige Pilze, gefällt mir nicht. wie ist das mit dem „Satansröhrling“ ? in meinem Buch steht „tötlich giftig“ !
L.G.Soenae
Hallo Soenae, nach meiner Literatur und auch Wikipedia verursacht der Satansröhrling zwar Magen und Darm Probleme, ist aber nicht tödlich giftig. Bei Wikipedia steht zu lesen: „Tötliche Vergiftungen durch Röhrlinge sind nicht bekannt geworden.“
LG
Ingrid
[…] Herbstzeit= Pilzesuchzeit. Wobei sich mein Sammelerfolg vermutlich wegen der langen Trockenheit doch sehr in Grenzen hielt. Dennoch gab es viele Klicks auf meine 3-teilige Serie „Pilze suchen für Anfänger„. […]