Da ich immer mal wieder Anfragen per mail bekommen habe, wir man denn eine Lacearbeit spannt, habe ich dazu mal ein paar Fotos gemacht.
Das fertige Tuch bekommt zunächst ein Entspannungsbad in handwarmem Wasser mit etwas Wollwaschmittel. Nach dem gründlichen Ausspülen wird es in ein Handtuch gedreht und ist nun bereit zum Spannen.
Dafür benutze ich Schweißdrähte aus nicht rostendem V2A Stahl mit einem Durchmesser von 1,6 mm (kein Tippfehler!). Diese Drähte gibt es nicht im Baumarkt, sondern im Fachgeschäft für Schweißtechnik zu einem Preis von 3,18 Euro für 10 Stück. Durch den geringen Durchmesser sind die Drähte sehr biegsam und elastisch.
Edit: Online kann man solche Drähte hier bestellen.
Mir extra großen Stecknadeln gelingt das Spannen auf einer weichen Unterlage dann sehr komfortabel. Als Unterlage eignet sich Teppichboden oder eine Matratze; es gibt auch spezielle Matten für diesen Zweck.
An geraden Kanten wird nun der Draht in kleinen Abständen durch die Randmaschen gefädelt.
Hier ist jetzt die gesamte obere Kante verdrahtet .
Danach zieht man das Tuch auf dem Spanndraht in die Breite und steckt die ersten provisorischen Stecknadeln, damit man schon mal ein Widerlager hat.
An der gebogenen Kante möchte ich lange Zipfel erzielen, deswegen stecke ich den Draht nur durch die Spitzen der Zipfel und fixiere ihn unter Zug mit ein paar Nadeln. Hier sieht man, wie praktisch der flexible Draht ist:
Nun beginnt die Feinarbeit: Die Bögen sollen alle gleich breit und lang sein, das Strickstück soll möglichst stark gespannt sein. Dazu werden die Nadeln so oft umgesetzt und der Draht nachgespannt, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Dies ist nochmal ein Detailaufnahme. Am unteren Bildrand ist die gerade Kante des Tuches zu sehen, der Draht ist in kurzen Abständen durchgefädelt und ca. alle 10 cm mit Stecknadeln fixiert. An der Bogenkante geht der Draht nur durch die Spitzen.
Das Strickstück bleibt nun mindestens so lange gespannt, bis es getrocknet ist; über Nacht ist auch nie verkehrt!
Wer keine Spanndrähte anschaffen möchte, kann selbstverständlich auch nur mit Stecknadeln spannen. Das ist jedoch ein mühsameres Unternehmen, weil die Stecknadeln für ein gutes Spannergebnis sehr eng gesteckt werden müssen. An jeder Nadel entsteht dann ein kleiner Zipfel, was durchaus dekorativ aussehen kann, aber auch nicht immer erwünscht ist.
das ist ja eine superidee mit den schweißdrähten! und funktioniert sicherlich nicht nur mit tüchern, sollte auch mit ärmeln, korpusteilen, so sie nicht zu sehr auf figur gestrickt wurden, funktionieren. denn dieses dicht an dicht mit den stecknadeln ist für mich immer strafarbeit!!!
gut!!! bei kaiser&knaake? o.ä.
grüße
martina
Nee, nee, nicht Kaiser und Knake, sondern Schweißtechnik Müller in Minden, guckst du hier:
http://www.augustmueller.de/
… danke für´s Zeigen ! Ich habe auch 3 Drähte liegen, aber aus dem Baumarkt und die sind in Messing – wohl eher nicht so geeignet. Fiberglasstäbe sollen auch geeignet sein und so ein Nadelkissen werde ich mir glaube ich auch mal zulegen.
Liebe Grüße;
Anja
Das die Spannerei eine höhere Kunst ist, habe ich schon immer geahnt – jetzt weiß ich es 😉
LG
Sabine (noch nicht weitergekommen mit dem langen Auszug, liegt aber daran, dass ich so viel anderes tue)
[…] Ingrids Strickpraxis gibt es eine sehr anschauliche Anleitung zum Spannen von Lacetüchern. Die Idee mit dem Schweißerdraht gefällt mir sehr gut, ich fluche nämlich immer sehr bei dem […]
Danke für die tolle Anleitung!
Ob die von August Müller wohl auch solche Drähte verschicken? Ich finde nämlich hier in der Gegend nix gescheites.
Vielen Dank für die Anleitung! Ich habe mich bisher mit unzähligen Stecknadeln abgemüht, aber Deine Methode gefällt mir viel besser. Jetzt muss ich nur noch eine geeignete Quelle für die Drähte finden.
Klasse! Danke für die Anleitung. August Müller wird sich in den kommenden Tagen bestimmt über die deutschlandweiten Anfragen bzgl. Schweißdrähten wundern. 🙂
Ich habe ganz schnell in unserer Nähe eine Schweißerfirma gefunden und im Handumdrehen die Drähte nach Hause gebracht! Habe bisher nur ein-, zweimal mittelgroße Deckchen gespannt (ääächzzz!) und wollte es nie wieder machen. Das neueste Werk – ein Baktus – schrie allerdings nach Spannen, da kam mir Ingrids Tip sehr gelegen; und was soll ich sagen: es war fast vergnüglich, das Spannen mit Hilfe der Drähte! Tausendmal Danke an Ingrid!
Liebe Ingrid,
das ist nicht nur wieder mal eine sehr schöne Anleitung von Dir, auch die Fotos sind bezaubernd! Das Tuch ist wunderschön! Ich muss es immer wieder anschauen…
Liebe Grüße
Jana
wow, und noch drei mal wow. so ein wunderschöne faden.
und deine technische umsetzung. wahnsinn.
und danke für den tipp für den woll-dealer.
gruss:
rita
Vielen Dank für die Anleitung und den Hinweis auf die Schweißdrähte! Dann werde ich mal schauen, wo ich ein solches Schweißergeschäft finde 🙂
auch von mir vielen lieben dank fuer diese idee. gerade heute war ich im spezialschweissladen im hafen und habe mir garantiert rostfreie, 1m lange und 1,2mm dicke schweisstangen gekauft, 60centimos das stueck. die ersten stuecke sind schon gespannt, das ist um so vieles bequemer als mit diesen tausenden von stecknadeln, genial! darf ich dich denn mit deinem blogeintrag verlinkend erwaehnen? in spanien waeren die strickerinnen bestimmt auch an diesem system interessiert….liebe gruesse aus las palmas.
Hallo
Mal eine dumme Frage von jemandem mit keiner Ahnung.
Muss man so ein Tuch nach jeder Wäsche so spannen oder ist das eine einmalige Arbeit ?
Sieht toll aus !
Steffi
[…] dieser wirklich tollen anleitung von ingrid hab’ ich jetzt meinen ishbel gespannt! mit diesen schweißdrähten funktioniert das ganze […]
Danke Ingrid, für diesen tollen Tipp!
Ich werde allerdings mal eine Alternative versuchen: eine plastikummantelte (hey, wie schreibt frau das?) Wäscheleine. Müsste zusammen mit den Stecknadeln doch auch gehen. Matratze ist auch gut. So eine habe ich immer an der Wand lehnen, für potenzielle Gäste …
Liebe Grüße – Lukina
gibt es füe den ishbel eine übersetzung? dein schal ist wie alles toll .lg.monika
Hallo Monika, danke für dein Lob! Die Frage zum Ishbel kann ich dir nicht beantworten, ich weiß es nicht! LG Ingrid
Hallo, liebe Ingrid,
danke für den Tip, kann ich gut nachvollziehen, dass diese Methode wesentlich arbeitssparender und im Ergebnis befriedigender ist, als mit Stecknadeln zu spannen. (Vor allem hat man beim Entfernen der Stecknadeln nicht mehr so viele „Blindgänger“.
Danke vom Tücherneuling und Grüßle
hadya
Kannst du mir auch verraten, wie man einen Möbiusschal spannt?
[…] die Anderen Die noch mehr dazu sagen. Schau Dir mal den Link an, da ist es super easy erklärt. Ein Lacetuch wird gespannt Liebe Grüße __________________ Birgit aus […]
Hallo Ingrid,
Ich bin a Spanische Frau und stricke auch.
Meine Freundin hat mir gezeigt dein tutorenes Schriftstück, um Lacetuch zu spannen. Ich finde es sehr nützlich und ich habe es von Deutschen ins Spanische übersetzt.
Hier kann man die Übersetzung in Ravelry finden :
http://www.ravelry.com/discuss/tertulia/1341663/1-25
Kann ich diese Übesetzung in meinem eigenen Blog schreiben und deine Bildungen benutzen um es zu illustrieren?
Danke und vielen Grüssen!
[…] trockne sie unter Spannung. Für Tücher und Jacken bedeutet das einen Trockenprozess mit Hilfe von Spanndrähten und/oder Stecknadeln, Socken trocknen bei mir auf einem Sockenbrett oder passend zugeschnittener […]
Huhu Ingrid,
siehste, nach Spanndrähten suche ich schon lange… Bislang ohne Erfolg. Die Basteldrähte, die ich mir mal zugelegt hatte, rosten sofort nach dem ersten Benutzen 😦 – den Link, den du angegeben hast, kann man auch nicht für eine Online-Bestellung nutzen. Hast du sonst noch eine Idee???
Ich hasse es nämlich, alles mit Stecknadeln festzustecken… wird auch nicht so schön bei einer geraden Kante. Es sei denn, ich stecke alle cm fest 😦
glg, Sunsy
Hallo!
Muss / kann man Strickstücke aus Baumwolle auch spannen? Ich habe Stulpen mit Lacemuster gestrickt, welches jetzt leider nicht so schön zu sehen ist wie in der Vorlage http://www.ravelry.com/patterns/library/86-3-wristwarmers-in-alpaca .
Ich hab allerdings mit Baumwolle + Lurexfaden gestrickt.
LG!
Julia
http://www.garnstudio.com/lang/en/visoppskrift.php?d_nr=86&d_id=3&lang=us Hier das Originalstrickmuster – da steht nichts von wegen Spannen.
[…] hängt. Aber grundsätzlich ist die Idee mit dem Draht gut, angeregt wurde ich durch diesen Artikel, wo das Verfahren mit Schweißdrähten gezeigt […]
Vielen Dank! Ich habe mir gleich Schweißdrähte bestellt! Darf ich auf Deine Seite verlinken, wenn ich meine Anleitungen für Lace-Tücher schreibe/entwerfe? Bekommst dann, wenn du magst, eine Anleitung Deiner Wahl geschankt. glg Nici
Hallo,
die Idee ist ja genial! Hab gleich mal ein paar von diesen Drähten bestellt 😀
Meine Frage ist aber noch, was hat es mit dieser Matte für das Lacetuch auf sich? Du hast geschrieben es gibt da spezielle für?
Hast du vielleicht einen Link, wo es soetwas gibt? Oder wie sie genau heißen? Finde bis jetzt noch nichts im Internet darüber!
Danke schonmal! 😀
[…] und ich habe soooo lange auf sie gespart. Wie das mit dem Spannen funktionieren soll könnt ihr bei Strickpraxis […]
[…] wie ich das genau mache. Ihr findet aber auch schon bei Strickpraxis einen super Post zum Thema Lace Spannen. So sieht es bei mir eigentlich auch aus, nur das ich keine wirklichen Lace-Tücher […]
Hallo Ingrid,
Dankeschön für die Tipps und Bilder!♥
Ich habe mir die Schweißdrähte bestellt – auch gleich für meinen GöGa mit *lach* – und eben Nachricht bekommen. 😉 Sie sind bereits versandt. Ein Tuch ist schon in der Mache, das hoffentlich baldigst “ unter Spannung “ kommt. 🙂
LG
Gittili
Haha, wie schön, dass ich dir helfen konnte! Ich bin sicher: Du wirst begeistert sein von der Methode!
Gutes Gelingen
wünscht Ingrid
[…] Da es sich um meinen ersten Versuch handelte, habe ich mich im Vorfeld auch schlau gemacht, wie das Tuch hinterher zu spannen ist und wurde wie so oft fündig auf dem Strickpraxis-Blog von Ingrid Hiddessen, der schon lange eine Art „Strick-Nachschlagewerk“ für mich darstellt, konkret bei diesem Beitrag. […]