Hamburger sind doch der Inbegriff für Fast Food schlechthin. Mit den schlappen Brötchen und undefinierbaren Zutaten schmecken sie mir überhaupt nicht.
Immer häufiger treten sie aber auch auf den Speisekarten der gehobenen Gastronomie auf; mit edlen Zutaten, dafür mit horrenden Preisen.
Das kriegen wir doch auch in der heimischen Küche hin, wäre doch gelacht!
Von oben bis unten selbst gemacht, schmeckt köstlich! Starten wir mit den Brötchen, die neudeutsch Burger buns heißen. Ich habe sie nach diesem Rezept vom Brotdoc-blog gebacken. Wie immer habe ich Weizen durch Dinkel ersetzt, mich ansonsten genau ans Rezept gehalten und sie schließlich für 15 Minuten bei 225 Grad mit 100% Luftfeuchte im Kombidampfgarer gebacken. Durch den Dampf bleiben die Brötchen relativ weich und haben nur eine dünne Kruste.
Als nächstes kommt die Mayonnaise an die Reihe. Die stelle ich seit Jahren selber her. Weil das nämlich unglaublich einfach geht und ich dann genau weiß, was da so alles verarbeitet wurde.
Grundezept Mayonnaise selbstgemacht und eifrei
50g Milch (kann auch Pflanzenmilch sein)
150g Rapsöl
etwas Zitronensaft
Salz nach Geschmack
Alle Zutaten zimmerwarm in einen hohen, schlanken Mixbecher geben. Den Pürierstab auf den Boden des Gefäßes stellen, anstellen und nach oben ziehen: fertig!
Falls ihr euch jetzt fragt: Warum ist die fertige Mayo so gelb? Zum Grundrezept kann man noch beliebige Zutaten hinzufügen, z.B. Knoblauch, um Aioli herzustellen. Ich mag es immer sehr gern im Stil der dänischen Remoulade und füge immer hinzu:
2 TL Senf
1TL Curry
etwas Aprikosenmarmelade oder Mangochutney
8 Kräuter aus dem Tiefkühler
etwas Kapernlake
frisch geriebenen Ingwer
1 EL Lake von eingelegten Gurken
1 gr. EL festen Joghurt oder Skyr, um den Fettgehalt zu reduzieren
und nach dem Mixen noch 1 gr. eingelegte Gurke in feine Würfel geschnitten
Von unten nach oben folgt nun das Fleisch auf dem Burger. Wir hatten dieses Mal Lammhack, frisch hergestellt in der türkischen Schlachterei. Davon Portionen zu 150g abwiegen, in der Burgerpresse zu Patties formen und auf dem Grill oder in der Pfanne braten. Ob man das Fleisch vorher würzt, ist eine Glaubensfrage .
Darauf haben wir Blauschimmelkäse drapiert, gefolgt von einer dicken Schicht Balsamicozwiebeln. Die sind einfach hergestellt und halten auch eine Weile im Kühlschrank. Praktisch dafür sind die dicken roten Zwiebeln im Netz, wovon wir 1 kg benötigen.
Balsamico-Zwiebeln
1kg rote Zwiebeln
etwas Butter
ein paar Thymianzweige25g (brauner)Zucker
100ml Balsamico
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Sie Zwiebeln pellen, halbieren und in feine Streifen oder Würfel schneiden. In einer großen Pfanne die Butter schmelzen, Zwiebeln mit Thymian, Salz und Pfeffer hineingaben und für ungefähr 20 Minuten dünsten. Dabei sollen die Zwiebeln nicht braun werden.
Danach den Zucker und den Balsamico Essig hinzugeben und bei kleiner Hitze erneut 20 Minuten köcheln lassen, Die Flüssigkeit sollte nahezu komplett verschwunden sein, die Zwiebeln sollen eher trocken aussehen.
Sofort in gut gereinigte Twist Off- oder Bügelgläser geben. Haltbarkeit im Kühlschrank: Mehrere Wochen.
Das waren die Zutaten; jetzt nur noch alles zusammensetzen, dann steht dem Genuss nichts mehr im Wege.
Man liest sich!